story behind crank-e
die Erfindung der elektrischen Kurbelwelle
Alte Vespa mit moderner Elektro-Technik.
„2010 hatte ich die konkrete Idee eine Vespa als Elektro-Blechschaltroller zu bauen. 2011 entwickelte sich die Idee zu meinem Bachelorprojekt an der Fachhochschule Kärnten. Die erste eVespa wurde damals mit Hilfe vieler Sponsoren aufgebaut.“, sagt Alexander Elbe über den Beginn von crank-e.
Alexander ist der Erfinder und Treiber von crank-e, was frei übersetzt elektrische Kurbelwelle heißt. Heute befindet sich das Projekt in der Vorgründungsphase, unterstützt durch das Land-Kärnten und das build! Gründerzentrum.
2017 wurde der Energie- und Umweltpreis an crank-e verliehen.
Doch was ist crank-e wirklich?
„Klassisches, zeitloses Design mit der Effizienz von heute“, antwortet Alexander Elbe auf die Frage, während er lächelnd auf seiner elektrischen Vespa V50 sitzt. Schön restauriert und darüber hinaus elektrisch betrieben macht das Fahrzeug einen besonders exklusiven Eindruck.
Es gibt bereits viele Elektroroller am Markt zu kaufen, also wozu ein weiteres Produkt ins Sortiment drängen? „Klar kann ich heute einen eRoller von der Stange kaufen. Doch wer ein eFahrzeug fahren will, das auch schön aussieht, der wird am Markt kaum fündig. Diese Lücke schließt crank-e mit der eVespa.“ Klar, eine schöne, alte Vespa, die dich ohne Knattern und ohne Benzingeruch in die Arbeit bringt, ist eine feine Sache. „Klar fehlt das charakteristische Zweitakt-Geknatter, aber heute geht es vielen Menschen beim Vespa-Fahren nicht mehr darum, mit stinkenden Abgasen und möglichst viel Lärm durch die Gegend zu fahren, ganz abgesehen vom aufwändigen Service eines alten Zweitaktmotors. Auch wenn dieser unzweifelhaft seinen Reiz hat – wenn er vor dem Eisgeschäft dann wieder einmal nicht anspringt, verlieren sich die Vorteile schnell im Ärger.
Der Wunsch nach dem originellen und fast zeitlosen Design jedoch bleibt ungebrochen und ist das, was viele Menschen auch heute noch an den alten Blechrollern fasziniert. Auch die Handschaltung ergibt ein gänzlich anderes Fahrgefühl als ein Automatikroller.
„Eigentlich wäre das die ultimative Lösung“ meint der sympathische Kärntner: „das klassische Design plus umweltfreundlichem Antrieb, dazu noch möglichst viel von der alten Technik, die den Reiz des Fahrzeugs ausmacht. Bei unserem Konzept wird der alte Motorblock weiterverwendet, nur die Lichtmaschine, das Schwungrad, die Kurbelwelle und der Zylinder müssen einem modernen Elektromotor weichen.“
Aber wie funktioniert das Ganze? Elbe geht ins Detail:
„Ich habe durch das Weiternutzen des Getriebes durchaus eine tolle Klangkulisse, wenn ich mit meiner eVespa durch die Stadt
ziehe. Das ist weniger gefährlich als bei konventionellen Elektrorollern, wo in Zukunft jede Menge brenzlige Situationen auftreten werden, denn der Mensch richtet sich auf der Straße nach akustischen und weniger nach optischen Reizen“, fährt Alexander Elbe fort.
Ein Elektrofahrzeug mit Getriebe und Kupplung? Die Gangschaltung braucht man doch bei einem Elektroantrieb nicht mehr. Ist das nicht etwas widersinnig?
„Das ist der große Vorteil von crank-e. Das Drehmoment eines Elektromotors gepaart mit dem Schaltgetriebe der Vespa macht einfach irre viel Spaß. Ich bin an der Ampel immer erster. Und das Beste ist: ich kann schalten, muss aber nicht. Es ist also möglich in der Ersten mit voller Beschleunigung an der Ampel erster zu sein und gleichzeitig an faulen Tagen in der dritten lässig durch die Stadt zu cruisen ohne einmal schalten zu müssen. Das gab´s noch nie!“
Doch crank-e geht über das pure Fahrvergnügen hinaus. Das Basis-Konzept ist einfach mit dem englischen Begriff „re-use“ – die Wiederverwendung zu beschreiben. Vorhandene Fahrzeuge, Vespas im speziellen, können auf Elektroantrieb umgerüstet werden. Das bringt gleich eine Steigerung der Energieeffizienz um 60%. „Wo sind heute noch solche Effizienzsteigerungen möglich?“ fragt Alexander kritisch. Wenn man bedenkt, was alles vom Fahrzeug nach dem Umbau erhalten bleibt, dann zeigt das, wie weit Nachhaltigkeit gehen kann. „In Wahrheit werden nur der Zylinder, Kolben, Kurbelwelle, Zündung, Vergaser, Auspuff und Tank ausgebaut. Der Rest des Fahrzeugs lebt als eVespa weiter.“ Die V50 wiegt nach dem Umbau gleich viel wie davor. Die Reichweite von 40km ist nicht viel verglichen mit den bis zu 150km als Zweitakter, gilt aber nur für den Prototypen. In den weiteren geplanten Ausbaustufen wird die dringend notwendige 100-km-Marke auf jeden Fall geknackt werden. „Bei den kleinen ist die Reichweite nicht das große Thema. Bei den Large- und Wideframes ist das schon anders. Da will ich meine Feierabendtour auch mal auf 150km ausweiten. Da ist die Elektromobilität gefordert.“, zwinkert Alexander und fährt fort. „Wir bauen gerade eine GS auf, da sind 150km Reichweite geplant. Das geht sich platzmäßig knapp aus.“ Die Ladedauer ist dann ja schon die nächste Hürde. Doch 2 Stunden klingen passabel.
Wie komme ich nun an eine eVespa von crank-e? „Der Markteintritt geschieht für uns über die ersten Pilotkunden, denen wir eine schöne eVespa bauen. Im Optimalfall bringt unser Kunde seine Vespa zum Umbau mit, sonst finden wir sicherlich das passende Modell.“